Der Eisenberger Porzellan-Spaziergang

Ein Rundgang zu den Original-Standorten
der Eisenberger Porzellanproduktion

Liebe Besucher,

kommen Sie mit uns auf einen Spaziergang durch die alte Porzellan-Stadt Eisenberg.

 

Entdecken Sie - online oder zu Fuß - die Flächen, auf denen einst Fabrikschlote rauchten und feines Porzellan für die halbe Welt hergestellt wurde. Vieles hat sich im Stadtbild seitdem verändert. Doch bis heute erzählen Gebäude, Mauern und Grundstücke im Stadtgebiet davon, wie wichtig das Weiße Gold einst für Eisenberg war.


Infos zum Start

 

Dauer des Rundgangs:
ca. 2 Stunden, ca. 3,5 km

 

Start: Marktplatz

Ende: ehemaliger Bahnhof

 

Parkmöglichkeit:

im Stadtgebiet möglich

(z.T. gebührenpflichtig)

 


 

Auf dem historischen Eisenberger Marktplatz startet unser Rundgang.

Hier befindet sich auch das Eisenberger Stadtmuseum (Fachwerkgebäude r.i.B.), welches neben vielen anderen Themen auch Ausschnitte aus der Eisenberger Porzellangeschichte zeigt.

 


Station 1

Porzellanmalerei Heinecke

 

- Porzellan- und Glashandlung -

Schloßgasse 4

 

Das Haus Nr. 4  - nur wenige Schritte vom Markt in der der Eisenberger Schloßgasse gelegen - beherbergte einst die Porzellanmalerei Heinecke.

 

Besucher finden hier noch heute die original Porzellan-Werbeplatten des Inhabers an der Fassade. Mit ihnen warb er für seine Leistungen.

 

Die Malerei Heinecke war die älteste Handmalerei der Stadt.

 

 



Station 2

Porzellanfabrik Reinecke

 

Fabrikstraße 33

 

 

Vom Markt aus kommt man als Fußgänger durch die Mittelgasse und die Leipziger Gasse zum einstigen Gelände der Porzellanfabrik Reinecke. 1796 gegründet (noch unter anderem Namen) war sie nicht nur die älteste Fabrik Eisenbergs, sondern zählt auch zu den elf frühesten Gründungen in Thüringen.


An der Westseite des ehemaligen Fabrikgeländes finden Besucher heute eine Mauer aus DDR-Zeit. Sie zieren Scherben, die in den Putz eingedrückt sind. Die Fabrik selbst wurde in den 70er Jahren geschlossen. Später firmierte auf dem Gelände der VEB Sanitärtechnik Eisenberg. Heute ist das Jobcenter hier untergebracht.


Station 3

Porzellanfabrik Jäger

Klosterstraße 6

 

 

Nur 100 Meter weiter Richtung Norden gelangt man zum früheren Gelände der Porzellanfabrik Wilhelm Jäger (vormals Mühlenfeld).

Von den einstigen Anlagen ist nur das Verwaltungsgebäude aus den 20er Jahren erhalten, sowie im Norden Teile der Werksmauer.

Weite Teile sind heute eine Industriebrache.



Station 4

Porzellanfabrik Kalk

Rudolf-Breitscheid-Straße

 

 

Rund 300 Meter südlich von der Jägerschen Fabrik lag die Firma Kalk.

 

Der historische Backsteinbau wurde kurz nach der Wende abgerissen. Auch hier ist nur die nördliche Werksmauer erhalten. Heute befinden sich auf dem Gelände ein Einkaufmarkt, Einzelhandel sowie Parkflächen.



Station 5

Bremer & Schmidt

Werkstraße 5

 

 

Richtung Nordwesten gelangt man durch die Bahnhofstraße direkt zur Werkstraße. Sie wurde einst von der Porzellanfabrik Bremer & Schmidt dominiert und erhielt durch sie auch ihren Namen.

 

Auf dem Gelände wurde bis 1992 produziert. Bremer & Schmidt war zu diesem Zeitpunkt die letzte verbliebene Porzellanfabrik in Eisenberg. Auch sie wurde kurz darauf abgerissen.



Station 6

Malerei Grunert

 

Am Roten Berg 4

 

 

Die Malerei Grunert lag 200 Meter nördlich von Bremer & Schmidt am Roten Berg, ebenfalls in Bahnhofsnähe. Sie war spezialisiert auf den Handel mit Amerika.

 

Das Gebäude ist bis heute erhalten, allerdings ohne den Schriftzug.Es wird zu Wohnzwecken genutzt.



Station 7

Bahnhof

Bahnhofstraße

 

 

Vom Bahnhof aus versendeten die Eisenberger Porzellanfabrikanten ihre Ware Richtung Leipzig und dann in alle Welt. Als Versandzentrum kam ihm entscheidende Bedeutung zu.

 

Das historische Gebäude wird heute zu Wohnzwecken genutzt.



Fazit zum Abschluss des Rundgangs

Was bleibt?

Wir hoffen, unser Spaziergang hat Ihnen Freude gemacht.

Am Ende des Rundgangs wissen wir: Auf nur rund zwei Quadratkilometern Fläche arbeiteten einst vier große Porzellanfabriken. Daneben gab es zahlreiche kleinere Malereien. Keine der Eisenberger Porzellanfabriken steht heute noch; sie wurden nach 1990 allesamt abgerissen. Nur wenige Gebäudeteile sind erhalten, obwohl einst rund jeder zehnte Beschäftigte der Stadt "Porzelliner" war. Damit muss Eisenberg zu den Städten gezählt werden, die nach der politischen Wende der Industriekultur nur wenig Bedeutung zumaßen.

 

Mehr

zur Eisenberger Porzellangeschichte können Sie bei einem Besuch des ART DECO-Museums erfahren. Nutzen Sie dafür unsere Besuchertage; im Jahr 2025 zum Beispiel den 14. September (Tag des Offenen Denkmals).

Wir freuen uns auf Sie!